Lawinenkunde
Lawinenarten

Diese Lawinenarten muss ein Freerider kennen

Schneebrettlawine

Schneebrettlawinen sind bereits durch einzelne Freerider auslösbar. Durch das brettartige Lösen der Lawine besteht große Gefahr verschüttet zu werden. Typischerweise ist sie ca. 70 Meter breit und 200 Meter lang und hat eine Anrissmächtigkeit von 50 cm.

Lockerschneelawine

Lockerschneelawinen verschütten Wintersportler eher selten. Sie sind für ihre Kelgelform bekannt, indem sie nach unten breiten werden. Sie gehören zu den weniger gefährlichen Lawinen, dennoch besteht Gefahr im unteren Bereich mitgerissen zu werden.

Gleitschneelawine

Diese unscheinbare Lawinenart wird durch eine langsame Hangabwärtsbewegung einer gesamten Schneedecke ausgezeichnet (Millimeter bis Meter pro Tag). Folgende Bedingungen müssen hierzu erfüllt sein:

  • Die Bodenoberfläche muss glatt sein, also zum Beispiel umgelegtes Gras oder eine Felsplatte.
  • Die Neigung muss genügend groß sein, wobei bereits 15° ausreichen können.
  • Der unterste Teil der Schneedecke, also die Grenzschicht zwischen der Schneedecke und dem Boden, muss feucht oder nass sein.

Letzter Punkt ist dann erfüllt, wenn der Untergrund von unten aufgewärmt oder angefeuchtet wird. Dies passiert meistens, durch Einschneien auf warmen Boden durch große Schneedecke. Oder auf Südhängen, deren Untergründe meist wärmer sind.
Bemerkbar werden Gleitschneelawinen durch Ihre „Fischmäuler“, also Zugrisse durch die ganze Schneedecke bis zum Boden. Sie entstehen dort, wo die Schneedecke unten schneller gleitet als oben. Der Gleitschneeriss, welcher sich langsam über mehrere Tage/Wochen ausbreitet, kann plötzlich beschleunigen und als Gleitschneelawine abgehen.
Freerider und Geländefahrer müssen somit Bereiche, die mit Fischmäulern gekennzeichnet sind, meiden.

 

Staublawine

Staublawinen gehören zu den gefährlichsten Lawinenarten und erreichen bis 300 km/h. Einzelne Schneekristalle wirbeln an der Lawinenoberfläche auf und bilden somit die Staubwolke. Die größeren Schneeknolllen (1mm – 10cm) werden aufgewirbelt, erreichen aber aufgrund des Gewichts nicht die gleiche Höhe.
Deshalb sind Staublawinen gleichermaßen für Gebäude und Bäume gefährlich, da die Druckwelle großen Schaden anrichtet.

 

Nassschneelawine

Nassschneelawinen lösen sich primär als Schneebrett oder als Lockerschneelawine vor allem im Frühjahr an Süd- und Osthängen, die der Sonne extrem ausgesetzt sind. Hauptauslöser von Nassschneelawinen ist flüssiges Wasser in der Schneedecke, das die Bindung der Schichtgrenzen schwächt. Vor allem in Schichtgrenzen mit großen Korngrößenunterschieden sammelt sich das Wasser und führt zu Instabilität. Sie entstehen auch auf glattem Untergrund am Boden. (Grundlawine)